Breadcrumbnavigation

Objektbericht: Taucherparadies aus Dyckerhoff Beton
06 December 2014

Objektbericht: Taucherparadies aus Dyckerhoff Beton

Eine Nachbildung der ehemaligen Reichsstadt Nordhusia unter Wasser – dieses in Deutschland wohl einzigartige El Dorado für Taucher wird derzeit im thüringischen Nordhausen mit Dyckerhoff AERODUR realisiert.

Der feinkörnige Porenleichtbeton zeichnet sich durch sein geringes Eigengewicht aus. Nur so ist das Absenken der Betonelemente in den See per Kran möglich.

Bauherr der Unterwasserstadt ist Dr. Wolfgang Tröger, Geschäftsführer vom Actionsport Tauchsportzentrum Nordhausen am Sundhäuser See. Zunächst hatten sich die Überlegungen bezüglich eines geeigneten Materials für die Häuser auf Beton mit Leichtzuschlägen wie Blähton oder Blähglas konzentriert. Diese Möglichkeiten wurden aber wegen zu hoher Kosten für die Zuschläge verworfen. Nach Rücksprache mit dem Statiker stellte sich heraus, dass ein Porenleichtbeton mit einer Rohdichte von 1,4 kg/dm3 alle Anforderungen erfüllen würde. Die Beratungen mit dem Werk Nordhausen der Dyckerhoff Transportbeton Thüringen GmbH & Co. KG führten zur Entscheidung, Dyckerhoff AERODUR einzusetzen. Bei der Herstellung dieses Betons kann die Rohdichte je nach Anwendung gezielt eingestellt werden.

Zunächst wurde im Transportbetonwerk Nordhausen ein Schaumgenerator installiert. Die richtige Rohdichte wurde durch die probeweise Herstellung zweier Systemsteine ermittelt, die jetzt vor der Tauchbasis stehen. Eine der Herausforderungen des Bauvorhabens war die für die Wände der Stadtmauer gewünschte Natursteinoptik. Diese konnte durch eine Negativschalung auf Basis von Styrodur erreicht werden. Vor der Betonage wurde die Schalung stellenweise mit einem Flächenbrenner behandelt, so dass sich die gewünschte Struktur ergab. Die Betonage wurde dann mit Hilfe einer Estrichpumpe (Schneckenpumpe) durchgeführt.

Die Unterwasserstadt befindet sich in einer Tiefe von ungefähr 10 bis 12 Metern. Insgesamt werden in mehreren Bauabschnitten 17 Einzelsegmente auf einer Gesamtfläche von 400 m2 realisiert. Im Süden wird Nordhusia von der Stadtmauer begrenzt. Auch ein gut zu durchtauchendes Stadttor und ein Friedhof sind vorhanden. Beim Bau der Fachwerkhäuser und der Unterwasserkirche wurden ebenfalls genügend Tauchöffnungen für die jährlich rund 10.000 Besucher gelassen.

Die Seenlandschaft Nordhausen liegt am Südrand des Harzes im Norden von Thüringen. Durch 60 Jahre Kiesabbau entstanden hier verteilt auf mehrere Seen rund 2,3 Mio. m2 Wasseroberfläche. Die Seen mit einer Tiefe bis zu 40 Metern sind auch wegen ihrer Tier- und Pflanzenwelt eine attraktive Gegend für Taucher.

Interessante Links

www.actionsport-nordhausen.de