BMBF-Projekt Abbinderegler
Entwicklung von Recyclingverfahren für gips- und anhydrithaltige Reststoffe in der Zementindustrie
In der Zementindustrie sind Calciumsulfate zur Steuerung des Abbindeprozesses von Portlandzementen notwendig. Zum Einsatz kommt dabei eine Kombination aus Calciumsulfat-Dihydrat (Gips) und Calciumsulfat (Anhydrit). Weiterhin werden Calciumsulfate in der Zementindustrie für alternative Bindemittel mit reduzierter CO2-Emission benötigt wie beispielsweise Calciumsulfoaluminatzemente (CSAC), Gips-Zement-Puzzolane (GZP) und Sulfathüttenzemente (SHZ).
Die Nachfrage an Gips wird in Deutschland vor allem aus Natur- und REA-Gips befriedigt, der bei der Rauchgasentschwefelung vor allem in Kohlekraftwerken anfällt. Aufgrund der Energiewende geht die Verfügbarkeit an REA-Gips bereits stark zurück. Das Gipsrecycling soll daher die Gipsversorgung langfristig sichern ohne dabei verstärkt auf die Ressource Naturgips zuzugreifen.
Das Ziel des Verbundprojekts besteht in der Untersuchung der Anwendbarkeit unterschiedlicher Arten von Gips- und Anhydritreststoffen in der Zementindustrie, um zum einen die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und zum anderen durch Recycling den Wertstoffkreislauf zu schließen. Schwerpunkt der Untersuchungen liegt auf den Verwertungsmöglichkeiten von recycelten Gipskartonplatten, Gipsputzen, Gipsestrichen, Haldenmaterial und bisher ungenutztem Übergangsgestein.
Das Projekt Abbinderegler ist Teil des WIR!-Bündnisses „Gipsrecycling als Chance für den Südharz“ und läuft seit September 2022 über einen Zeitraum von drei Jahren. Es wird durch die Initiative „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ gefördert. Die Initiative gehört zur Programmfamilie „Innovation & Strukturwandel“ mit der das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Wandel in strukturschwachen Regionen, in diesem Fall im Südharz, unterstützen will.
Weitere Informationen zu den Bündnisprojekten erhalten Sie auf der Bündnisseite Home | Gips im Südharz (gips-im-suedharz.de).