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Objektbericht: ROC Mondriaan - Den Haag, Niederlande
06 December 2013

Objektbericht: ROC Mondriaan - Den Haag, Niederlande

Fassade aus schalungsglattem Beton mit Dyckerhoff Weiss

Dass Piet Mondriaan, der bekannte niederländische Maler der klassischen Moderne, für das außergewöhnliche Schulgebäude ROC Mondraan in Den Haag Pate stand, dies erkennt man auf den ersten Blick: Nicht nur seine bekannten rechteckigen Flächen, sondern auch seine fünf Grundfarben – Rot, Blau, Gelb, Hellgrau und Dunkelgrau – prägen die aus weißem Beton und Glas konstruierte Fassade und geben dem Gebäude so seinen unverwechselbaren Charakter.

Erstellt wurde der mitten in Den Haag gelegene Neubau für ein regionales Ausbildungszentrum nach den Plänen der niederländischen LIAG Architekten en Bouwadviseurs, Den Haag. Er steht auf einem schmalen Baugrundstück neben den Gleisanlagen in direkter Nachbarschaft zur Den Haag University of Applied Sciences. Ein Gang, der über der Hauptstraße schwebt, verbindet die beiden Schulkomplexe. Im Erdgeschoss öffnet sich das Ausbildungszentrum unter großen Arkaden zur Straße, die mit ihren dahinterliegenden Schaufenstern einen Einblick in das Schultreiben geben sollen. Städtebaulich bildet das ROC Mondriaan außerdem einen Abschluss des Leeghwaterpleins, den es von der Bahntrasse abschirmt.

Charakteristisch und identitätsbildend für den bis zu fünfgeschossigen Gebäudekomplex ist seine geometrische, streng gerasterte Betonfassade. Mit ihrer kaskadenförmigen Struktur besteht diese aus weißen, schalungsglatten Betonrahmen.

Die 3,60 x 3,60 Meter großen Sandwichelemente, die als Fertigteile vorproduziert und vor Ort zusammengebaut wurden, sind jeweils 75 Zentimeter tief. Um die Mondriaanschen Farben voll zur Geltung zu bringen, benötigte man dazu einen „blütenweißen“ Beton. Bei Hering Bau setzte man daher als Bindemittel den weißen Portlandzement Dyckerhoff Weiss ein. Durch Scheinfugen wurden die Betonrahmen in ein Raster von vier Feldern à 1,80 x 1,80 Meter aufgeteilt. Jedes Rasterfeld umschließt ein quadratisches Fenster bzw. ein in den Mondriaan-Farben gestaltetes Glaselement. Alles wirkt wie gezielt unregelmäßig und zufällig angeordnet. Auf diese Weise wird die streng wirkende Fassade aufgebrochen.

Die farbigen BETOGLASS®- Elemente wurden bereits im Werk bei der Produktion in die Kassetten mit einbetoniert. Die Gläser sind rückseitig bedruckt, so dass sie dauerhaft vor Beschädigung geschützt sind. BETOGLASS ist ein Glasverbundsystem, das mittels Polytransmitter Glas direkt mit dem Beton verbinden kann. Dabei wurde der Polytransmitter werkseitig auf die Rückseite des Glases aufgebracht und getrocknet. Um Rissbildungen zu vermeiden legte man die fertigen Gläser im Fertigteilwerk mit einer speziellen Lagertechnik zwangsfrei in die Schalung ein und applizierte sie an den Beton. Neben den Sandwichelementen wurden für das Gebäude zusätzlich einschalige Vorhangfassaden-Elemente hergestellt – ebenfalls mit integrierten Gläsern – und an speziellen Fassadenankern vorgehängt.