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Objektbericht: Schrägseil-Brückenfundamente, Bad Oeynhausen
06 December 2011

Objektbericht: Schrägseil-Brückenfundamente, Bad Oeynhausen

Dyckerhoff HOZ Doppel CEM III/A 42,5 N-LH/NA für festigkeitsoptimierte Massenfundamente

A 30-Lückenschluß bei Bad Oeynhausen

Die Autobahnumgehung von Bad Oeynhausen soll eine Lücke schließen für die Autofahrer, die von Osnabrück aus über die A 30 kommen und in Richtung Hannover zur A 2 möchten. Das Teilstück komplettiert die Ost-West-Achse von den Niederlanden nach Berlin. Bauherr ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch den Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen www.strassen.nrw.de/projekte

Schrägseilbrücken

Die Abteilung Brücken- und Ingenieurbau der Bickhardt Bau AG erhielt in Arbeitsgemeinschaft mit der MCE Stahl- & Maschinenbau den Auftrag für den Bau zweier Schrägseilbrücken (Bauwerk 4 und Bauwerk 29) in der Nähe von Bad Oeynhausen. Die beiden architektonisch hochanspruchsvollen Ingenieurbauwerke werden im Zuge der Nordumfahrung der Autobahn A 30 errichtet und überqueren die Werre. Die Bausumme beläuft sich auf rund 40 Millionen Euro netto. Die größere der beiden Brücken bei Löhne hat eine Länge von 308 Metern. Die Höhe der Pylone über dem Gelände beträgt 25 Meter.

Transportbetoneinbau

Der Transportbetonauftrag für den Bau der beiden Schrägseilbrücken in Dehme und Löhne wurde von der Fa. Bickhardt Bau AG an die Mittelwesertransportbeton GmbH in Minden erteilt.

Im Zuge dieser Baumaßnahme kam es zu einer logistischen Herausforderung, als rund 1.800 m³ Transportbeton für ein 4 m dickes Fundament der Pylone mit 500 m² Grundfläche in einem Abschnitt geliefert werden musste. Innerhalb von rund vierundzwanzig Stunden wurde der Beton unter Federführung der Mittelweser in drei Werken (Tramira Dankersen, Transbeton Löhne und Sibo Enger) produziert. Zur Anlieferung auf der Baustelle wurden 15 Fahrmischer eingesetzt. Eine Autobetonpumpe M42 und eine Autobetonpumpe M 36 förderten je bis zu 50 m³/h in die durch einen verankerten Spundbohlenverbau gesicherte 6 m tiefe Baugrube. Bei diesem massigen Bauteil war eine möglichst niedrige Hydratationswärmeentwicklung gefordert, die in den ersten Tagen kontinuierlich gemessen wurde. Dabei lagen die maximalen Kerntemperaturen deutlich unter 60 °C (siehe Grafik).

Betonrezeptur und Nachbehandlung

In Abstimmung mit dem Auftraggeber kam es so zur Entwicklung einer Betonrezeptur der Festigkeitsklasse C 40/50 mit CEM III/A 42,5 N-LH/NA aus dem Dyckerhoff Zementwerk Deuna, einer der modernsten Produktionsstätten in Europa. Neben der schon erwähnten niedrigen Hydratationswärmeentwicklung zeichnet sich Hochofenzement bei normaler Festkeitsentwicklung durch gute Nacherhärtung aus.

Trotz optimierter Betonrezeptur war eine umfangreiche Nachbehandlung wichtig für den Bauerfolg, um eine schnelle Austrocknung des Fundaments zu verhindern. Darüber hinaus musste das Temperaturgefälle zwischen Bauteil und Außenluft in engen Grenzen gehalten werden. Durch gezielten Einsatz von Folien und Bauschutzmatten in Verbindung mit Temperaturmessungen im Betonkern über 10 Tage, war die Nachbehandlungsmethode bei der früheren Betonage von Pylonfundamenten der Brücke Dehme erprobt worden. Seinerzeit wurde dort keine Rissbildung beobachtet. Die gut abgestimmte Betonrezeptur in Verbindung mit der geeigneten Nachbehandlung führte auch beim Fundament mit dem größeren Volumen bei der Brücke Löhne zu einem vollen Erfolg.

Die am Probekörper gemessenen Festigkeiten erfüllten die Anforderungen vollständig. Nach dem Aushärten des Betons werden die Pylone und anschließend der Stahlunterbau für die Fahrbahnplatte montiert. Mit einem Schalwagen erfolgt dann die Herstellung der Fahrbahnplatte aus Beton.

Dyckerhoff HOZ Doppel

Die Zementindustrie ersetzt in Abstimmung mit ihren Kunden immer mehr Portlandzementklinker durch geeignete Zumahlstoffe, um CO2 zu reduzieren. Schon seit Jahrzehnten hat Hoch- ofenzement für Massenbaustoffe seine besonderen Eigenschaften unter Beweis gestellt.

Dyckerhoff HOZ Doppel CEM III/A 42,5 N-LH/NA kann nach geltender Norm max. 65 % Hüttensand enthalten. Durch gemeinsame Vermahlung mit dem besonders reaktiven Portlandzementklinker aus Deuna entsteht ein sehr heller Zement mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Charakteristisch ist zudem ein dichtes Zementsteingefüge mit hohem Widerstand gegen aggressive Medien.