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Objektbericht: Forum: Terra Nova, Elsdorf
06 décembre 2012

Objektbericht: Forum: Terra Nova, Elsdorf

Auf dem Gebiet der Stadt Elsdorf im Rheinland wurde 2011 mit dem Bau eines interessanten und modernen Multifunktionsgebäudes begonnen.

Das Forum : terra nova liegt genau an der Abbaugrenze des größten Braunkohletagebau Deutschlands, dem Tagebau Hambach. Im Rahmen des Projektes :terra nova soll das Forum in Zukunft als Besucherinformationszentrum und als Aussichtsplattform zum Tagebau Hambach dienen. Bauherr ist die RWE Power AG.

In Nordrhein-Westfalen finden regelmäßig die sogenannten Regionalen statt. Dabei handelt es sich um Strukturfördermaßnahmen die in einem dreijährigen Rhythmus bestimmten Regionen die Möglichkeit bieten gemeinsame Strukturförderungsprojekte ins Leben zu rufen. Unter vielen anderen wurde mit der “Regionale 2010 – Brückenschläge“ das Projekt :terra nova ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Projektes soll die Umstrukturierung der rheinischen Tagebauregion begleitet und mit Zukunftsimpulsen versehen werden.

Eine der ergriffenen Maßnahmen des :terra nova - Projektes war die Ausschreibung eines offenen Planungswettbewerbs für das Tagebau-Forum Hambach im März 2009. Diesen Wettbewerb gewann das Architekturbüro Lüderwaldt Architekten aus Köln mit Ihrem Entwurf eines Informationszentrums.

Im Jahr 2011 erfolgte dann der Spatenstich für das Gebäude und auch unsere Kollegen von der Dyckerhoff Beton Niederlassung Rhein-Ruhr waren am Gelingen des Bauvorhabens beteiligt. Neben den Ortbeton - Innenwänden, die überwiegend in Sichtbetonqualität SB4 gefertigt wurden, also besonders hohen gestalterischen Ansprüchen genügen, lieferten wir auch den Ortbeton für die Außenwände. Besonders erwähnenswert ist, dass die Außenwände aus sieben, unterschiedlich eingefärbten Betonschichten bestehen. Nach der Ausschalung wirkten die sehr bunt und unruhig. Dieser Eindruck änderte sich allerdings nachdem die Wände im letzten Schritt „gefräst“ wurden. Bei diesem Verfahren wird die Oberfläche des Betons mit einem Elektro- oder Drucklufthammer mit mehr oder weniger spitzen Meißeln bearbeitet. Je nach Werkzeugwahl können dabei tiefe oder feine Texturen realisiert werden. Durch die unterschiedlich gefärbten Betonschichten entstehen so spannende und besonders reizvolle Effekte.

Bei dem von uns gelieferten Beton, den die Spezialisten der Florack Bauunternehmung GmbH aus Heinsberg verarbeiteten, handelte es sich ausschließlich um Dyckerhoff FLUIDUR®. Dieser leicht verarbeitbare Beton eignet sich hervorragend für die Herstellung besonders glatter Oberflächen in Sichtbetonqualität. Dazu trägt vor allem die leichte Verdichtbarkeit bei, d.h. der Beton lässt sich wegen seines sehr guten Fließverhaltens besonders homogen verteilen. Der Energieeinsatz für die Verdichtung kann soweit reduziert werden, dass Dyckerhoff FLUIDUR® in Wänden bereits durch einfaches „Stochern“ verdichtet werden kann. Das führt zu einer Minimierung der Verarbeitungszeit und damit des Personaleinsatzes.

Seit Ende Mai 2012 ist das Forum :terra nova für die Öffentlichkeit geöffnet. Mit seinen verschiedenen Ausstellungsräumen und seiner Aussichtsplattform vermittelt es den Besuchern, dass der Braunkohleabbau keine wüste Landschaft hinterlässt, denn nach der Auskohlung wird die Landschaft neu gestaltet. Neben den Informationen können Besucherinnen und Besucher sich ein Bild vom über 400 m tiefen Tagebau Hambach machen, dies z.B. auch durch eine Fahrrad- oder Skater - Tour vom Erftradweg über die ehemalige Fernbandanlage und die Grubenrandstraße bis zum Forum :terra nova. Und auch der ökologische Aspekt kommt nicht zu kurz, denn zum ersten Mal wird ein Gebäude im Rheinischen Revier mit der Wärmeenergie beheizt und klimatisiert, die den Sümpfungswässern des Tagebaus entzogen wird. Ein Teil des Stroms für das Haus wird durch ein innovatives Solardach erzeugt. (Quelle: Gärten der Technik: terra nova aktuell)

Interessante Links

Webseite der Regionale 2010