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Objektbericht: Kelterhalle Weingut Bietighöfer, Mühlhofen
06 décembre 2013

Objektbericht: Kelterhalle Weingut Bietighöfer, Mühlhofen

Kühle Schönheit aus Leichtbeton, Dyckerhoff LIAPOR

Beim Weingut Bietighöfer in Billigheim-Ingenheim, Ortsteil Mühlhofen, in der Südpfalz war die Errichtung einer neuen Kelterhalle nötig geworden. Das Gesamtkonzept von burkhard architekten aus Landau in der Pfalz umfasst neben der Kelterhalle und einer Vinothek (Bau 2014) auch die Erneuerung der Außenanlagen, der Wirtschaftshöfe und der Außenwände von Teilen des Bestands. Alle Neubauten sind aus Sichtbeton. Die Außenwände des Tanklager (Bestand) sind - als gestalterischer Kontrapunkt zum Beton - mit 4x1,25m Cortenstahlplatten verkleidet. Die Kelterhalle selbst ist ein rechteckiges Gebäude von 21x13m Grundfläche, dessen Dachhöhe sich mittig mit einer Stufe von 1,50 Meter zur Nachbarsseite absenkt. Durch diese Höhenentwicklung wird der Kubus dynamisch ins Ensemble des Guts und des Ortskerns integriert. In die obere Abstufung der Dachfläche ist zudem ein durchgehendes Lichtband integriert, das für eine ausreichend natürliche Belichtung der Halle sorgt. Ein über Eck laufender, festverglaster Sichtschlitz gibt Besuchern von der davor liegenden Terrasse Einblick in die Produktionsstätte.

Da das Gebäude optisch außen und innen identisch sein sollte, der Bau aber strengen klimatischen Anforderungen (im Winter min. +4 C°, im Sommer max. +23C°) genügen muss, kam eine additive Dämmung nicht in Frage. Wände und Deckenplatten sind daher aus bewehrtem LC 25/28 Leicht- / Dämmbeton. In der gewählten Rezeptur und Dimension erreichen die Wände und Decken einen Wärmedurchgang von 0,5 W/mK bei einer Rohdichte von 1,4 und können damit die geforderten Werte erzielen. Die Bodenplatte besteht aus 30 cm starkem, bewehrtem C 30/37 Beton. Als Schalung wurden Schaltafeln aus Vollkunststoff in einer Größe von 2,70 m x 2,40 m verwendet . Betoniert wurde direkt auf die volle Höhe von 5,20 m auf der Westseite, und 6,85 m auf der Ostseite des Gebäudes. Gefüllt wurde der Beton mittels Kübeln und Schüttrohr. Nach je ca. 60-80 cm Füllhöhe wurde in einem sehr geringen Abstand mittels Rüttelflasche verdichtet. Der Leichtbeton (Dyckerhoff LIAPOR) wurde von der Dyckerhoff Beton GmbH & Co. KG (Niederlassung Saar-Mosel) hergestellt und geliefert. Die beide abgestuften Deckenplatten sind ebenfalls in 35cm Dicke ausgeführt und mit der gleichen Schalung erstellt. So erhalten alle Wandflächen des Gebäudes den gleichen Charakter. Die Dachflächen werden über jeweils zwei Flachdacheinläufe entwässert, der Beton wurde dafür nur leicht ins Gefälle gezogen, grundiert und mit einer Dichtschlämme beschichtet. Eine Attika im klassischen Sinne wurde bewusst nicht ausgebildet.