Lichtbetonfassade für exklusives Bankgebäude in Jordanien
Der auf Basis von Dyckerhoff FLOWSTONE hergestellte LUCEM Lichtbeton wurde erstmals freitragend ausgeführt.
Beim Bau der Capital Bank in der jordanischen Hauptstadt Amman wurde jetzt weltweit zum ersten Mal LUCEM Lichtbeton als freitragende Fassade für das 14 m hohe Treppenhaus realisiert. Die Lichtquellen sind nicht wie bei vorgehängten Fassaden direkt hinter dem Lichtbeton installiert, sondern erst mit einigem Abstand hinter der transluzenten Wand. Das dadurch erzeugte Erscheinungsbild ist sehr dynamisch, bei Dunkelheit sind die sich bewegenden Umrisse der Menschen hinter der Fassade sichtbar. Auch von innen betrachtet erzeugt der Lichtbeton im Tagesverlauf interessante Licht- und Schatteneffekte durch den wechselnden Einfall des Sonnenlichtes. Die lichtdurchlässigen Betonplatten sind mechanisch an einer innenliegenden Tragstruktur einzeln befestigt.
LUCEM Lichtbeton wird auf Basis von Dyckerhoff FLOWSTONE WEISS mit eingearbeiteten lichtleitenden Fasern hergestellt. In einem aufwändigen Herstellungsverfahren werden die Fasern Schicht für Schicht in den Beton eingearbeitet. Bisher wurde Lichtbeton im Außenbereich meist als vorgehängte Fassade mit direkt hinter den Lichtbetonelementen installierten Lichtquellen realisiert.
Das 2018 fertiggestellte Gebäude der Capital Bank liegt in der Cairo Street in Abdoun, einem der exklusivsten Stadtviertel der jordanischen Hauptstadt Amman. Der Bauherr wollte ein Bankgebäude schaffen, das von außen betrachtet mit der umliegenden Bebauung harmoniert und gleichzeitig etwas Besonderes darstellt. Dies gelang der Architektin Saja Nahashibi vom Büro PARADIGM DH durch die Gestaltung der Fassade mit einer Kombination aus LUCEM Lichtbeton mit LUCEM PURE Paneelen für die Verkleidung der nicht transluzenten Bereiche. Bei Helligkeit sehen alle Sichtbetonplatten aus wie Naturstein. Erst bei Dunkelheit wird die transluzente Wirkung der Lichtbetonelemente sichtbar. Die Betonelemente haben ein Format von 160 cm mal 60 cm und sind 3 cm dick. Die Oberfläche ist seidenmatt gebürstet.
Ziel des architektonischen Konzeptes war eine Abkehr vom Erscheinungsbild einer traditionellen Bank. Stattdessen schufen die Architekten ein auf die Bedürfnisse der wohlhabenden Kunden abgestimmtes Boutique-Bank Erlebnis. An die Stelle der Schalterhalle treten individuelle Büroboxen und Empfangsräume, die Tresen sind hier ebenfalls aus Lichtbeton. Zusätzliche Großzügigkeit wird durch einen nach innen geöffneten Hof erzeugt, der an einen japanischen Zen-Garten erinnert. Auch die von außen sichtbaren Geldautomatenbereiche sind mit lichtdurchlässigem Beton gestaltet.
(Fotos 1-3, 5, 6: Nabil Otteneh; Fotos 4, 7-9: Paradigm DH)