FAIR-Teilchenbeschleuniger Darmstadt
Dyckerhoff beliefert Bauvorhaben der internationalen Spitzenforschung
Die Teilchenbeschleunigeranlage FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) in Darmstadt ist weltweit eines der größten Bauvorhaben für die internationale Spitzenforschung. Die Dimensionen der Anlage sind gewaltig: Insgesamt werden 2 Mio. m³ Erde bewegt, so viel wie für 5.000 Einfamilienhäuser. Es werden 600.000 m³ Beton verbaut, das ist achtmal so viel wie für die Frankfurter Commerzbankarena.
Für den Anlagenbereich Nord liefern Dyckerhoff und HeidelbergCement in einer Liefergemeinschaft insgesamt rund 80.000 t Zement. Der Lieferumfang umfasst die Sorten CEM III/A 32,5 N-LH (na), CEM III/B 32,5 N-LH/SR (na) sowie CEM II/B-S 42,5 N. Dyckerhoff beliefert die Baustelle aus dem Werk Wiesbaden. Um den Zement direkt vor Ort zu Beton zu verarbeiten, betreibt die Mobile Betonkonzepte GmbH aus München auf der Baustelle zwei eigens aufgestellte Mischanlagen. Insgesamt werden für den Anlagenbereich Nord 310.000 m³ Beton benötigt.
Der Großteil des Betons wird als Spezialbeton zur Abschirmung der Anlage ausgeführt, der sich durch entsprechende Dicke und Gewicht auszeichnet. Zusätzlich kommt als Schwerzuschlag Basalt zum Einsatz. Die Rezepturen mussten amtlich freigegeben werden.
Herzstück der neuen Anlage ist ein 1,1 Kilometer langer, supraleitender Ringbeschleuniger, der 17 m tief unter der Erde verläuft. Die bestehende Beschleunigeranlage des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung wird als Vorstufe für FAIR genutzt.
Mit FAIR kann Materie im Labor erzeugt und erforscht werden, wie sie sonst nur im Universum vorkommt. Wissenschaftler aus aller Welt erwarten vom teilweise unterirdischen Teilchenbeschleuniger neue Einblicke in den Aufbau der Materie und die Entwicklung des Universums vom Urknall bis heute.
Die Forschungseinrichtung wird in internationaler Zusammenarbeit von elf Ländern getragen. Für Deutschland ist das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung Gesellschafter. Bei GSI und FAIR arbeiten insgesamt 1.450 Beschäftigte. Genutzt werden soll die Anlage von 3.000 Wissenschaftlern aus über 50 Ländern.
Die Anlage umfasst eine Fläche von 20 ha. Bauausführendes Unternehmen für das Baulos Nord ist Porr Deutschland.
Fotos 1, 9: GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung, T. Middelhauve; Fotos 2, 3, 4: GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung, M. Konradt; Fotos 5, 6, 7: GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung, G. Otto, Foto 8: GSI Helmholtzzentrum für Schwerionen-forschung, L. Weitz; Bild 10: ion42 für FAIR/GSI
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